Regrow: Gemüseresten ein neues Leben schenken
An diesem Trend kommt zurzeit kein Selbstversorger vorbei: Regrow – auf Deutsch nachwachsen – ist die nachhaltigste Form des Gemüseanbaus und meint, aus Gemüseresten neue Pflanzen wachsen zu lassen.
Dabei wird aus der Mutterpflanze ein Nachkömmling mit exakt den gleichen Eigenschaften geschaffen. Das gelingt allerdings nur mit Sorten, deren Gemüserest die komplette genetische Information enthält, also z. B. Wurzel- und Blattzellen existieren. So entsteht z. B. bei einem Salatkopf durch Regrow ein neuer Salatkopf. Auch bei (Süß)Kartoffeln, Frühlingszwiebeln, Lauch, Chinakohl und Stangensellerie funktioniert der komplette Regrow. Bei anderen Gemüsesorten wächst aus dem Rest zwar keine neue Frucht, aber dafür kann man die Blätter sehr gut verarbeiten (z. B. Möhren, Rote Bete, Meerrettich und Zwiebeln).
Wie aus vermeintlichem Abfall wieder eine neue Pflanze wird
Das Regrow-Prinzip
Man unterscheidet zwischen zwei verschiedenen Regrow-Arten: Der Gemüserest wird entweder in ein Glas Wasser (alle 1-2 Tage wechseln) oder in Erde (regelmäßig feucht halten) gesteckt. Vor allem zu Beginn, wenn sich die neuen Wurzeln bilden, benötigt die Pflanze viel Licht. Daher am besten im Frühling und Sommer mit dem Regrow starten. Sobald die Pflanzen angewachsen sind und im Substrat sitzen, freuen sie sich außerdem über regelmäßige Nährstoffe in Form von Dünger.
So funktioniert der Regrow mit einer Süßkartoffel
- Materialien vorbereiten: Für den Regrow werden der Strunk einer Süßkartoffel, ein kleiner Topf, Pflanzerde und etwas Wasser benötigt.
- Gefäß mit Erde befüllen: Erde in den Topf geben und leicht andrücken. Der Topf sollte ein Abzugsloch für überschüssiges Wasser besitzen, um Staunässe zu vermeiden.
- Gemüsereste einsetzen: Nun den Süßkartoffelstrunk in die Erde setzen und leicht mit Substrat bedecken. Anschließend ausgiebig wässern und an einen warmen, hellen Ort stellen.
- Pflanze umtopfen: Nach einigen Wochen beginnen die ersten Blätter zu wachsen. Je nach Topfgröße sollte die Pflanze nun in ein etwa 10 cm größeres Gefäß umgetopft werden.Ganz im Sinne der Wiederverwertung können hier auch alte Konservendosen oder Kochtöpfe zum Einsatz kommen. Aber unbedingt vorher Löcher hineinbohren, damit überschüssiges Wasser abfließen kann!
- Düngen: Ein organischer Flüssigdünger versorgt die Pflanze während der Wachstumsphase mit ausreichend Nährstoffen. Nach den Eisheiligen im Mai kann die Süßkartoffelpflanze auch nach draußen gestellt oder ins Gartenbeet gepflanzt werden.
- Süßkartoffel ernten: Jetzt heißt es: geduldig sein! Es dauert mindestens eine ganze Gartensaison, bis die Süßkartoffeln fertig gewachsen sind. Sobald die Blätter langsam absterben, sind sie reif.
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Quelle: Compo
Bezugsquelle: www.compo.de
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