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Fesch Wohnen

Hitzewelle: Munter wie ein Fisch im Wasser?

Die nächste Hitzewelle rollt an – es sind regional Temperaturen um die 40 Grad in Deutschland angekündigt. Wie geht es dabei unseren Fischen in den Aquarien oder Gartenteichen? Müssen Tierfreunde etwas unternehmen, um den Wasserbewohnern Abkühlung zu verschaffen?

„Auf keinen Fall sollte Fischhalter zu extremen Maßnahmen greifen“, sagt ZZF-Heimtierexperte und wissenschaftlicher Fachreferent Dr. Stefan K. Hetz. Eiskaltes Wasser ins Aquarium einlaufen zu lassen oder gar Eiswürfel hineinzugeben, sei für die Fische gefährlich. „Die meisten Aquarienfische sind tropische Warmwasserfische, die in einem Temperaturbereich zwischen 22 und 28 Grad gut gedeihen.“ Asiatische Zebrabärblinge etwa, eine sehr beliebte Art unter den Zierfischen, leben in natürlichen Gewässern bei Temperaturen zwischen 14 und 33 Grad. Durch ihre physiologische Flexibilität können sie sich innerhalb gewisser Grenzen gut anpassen. Das können alle Warmwasserfische – immer vorausgesetzt, die Temperatur ändert sich nicht zu stark und plötzlich.

Entlastung für den Stoffwechsel

„Die Flexibilität ist für die Fische in der Natur überlebenswichtig“, sagt der Biologe. Wenn also im Aquarium die Temperatur während einer Hitzewelle langsam auf bis zu 32 Grad ansteigt, sind die Fische nicht in Gefahr. Allerdings sollte man die Tiere bei ihrer Anpassung unterstützen. Dafür hilft es zum Beispiel, die Beleuchtungsdauer des Aquariums zu reduzieren. So erwärmt sich das Wasser weniger und die meisten Tiere verhalten sich in einer dunkleren Umgebung ruhiger: Der Stoffwechsel wird entlastet und der Sauerstoffverbrauch geringer. Das erleichtert die Anpassung an hohe Temperaturen. „Gesunde erwachsene Fische kommen zeitweise mit weniger Futter zurecht: Wenn sie während der Hitzephase jeden zweiten oder dritten Tag kleinere Portionen an Futter erhalten, reduziert das ihren Stoffwechsel ebenfalls“, rät Dr. Hetz.

Die Wassertemperatur im Aquarium lässt sich senken, indem man die Abdeckung des Aquariums öffnet. Dabei sollte ein grobes Netz die Tiere am versehentlichen Herausspringen hindern. Im Zoofachhandel gibt es auch Ventilatoren, die Luft über die Wasseroberfläche blasen. Dabei verdunstet Wasser und das Aquarienwasser kühlt leicht ab.

Gartenteichfische suchen warme Wasserbereiche auf

„Interessanterweise suchen sogenannte Kaltwasserfische im Gartenteich gerne warmes Wasser auf, was man im Frühjahr besonders gut beobachten kann“, erklärt der ZZF-Tierexperte. „Wissenschaftlich korrekt werden diese Fische als „eurytherme“ Arten bezeichnet.“ Goldfische und weitere typische Gartenteichfische sind in der Lage, sich in einem sehr breiten Temperaturbereich anzupassen und können sogar höhere Temperaturen aushalten als manche tropischen Fische. Voraussetzung ist allerdings immer eine langsame Akklimatisierung. „Gartenteichfische sollten auf keinen Fall kalt gehalten werden und im Frühjahr und Sommer nicht aus gekühlten Behältern gekauft werden“, betont Dr. Hetz. Sie könnten sonst beim Einsetzen in den warmen Gartenteich einen Temperaturschock erleiden.

Anders als diese „eurythermen“ Fischarten sind echte Kaltwasserfische wie Forellen oder Saiblinge für Gartenteiche nicht geeignet.

Quelle: zzf.de
Bild: Image by geraldrose from Pixabay