Aquascaping – Fantasievolles Unterwassergärtnern hinter Glas
Es sind Unterwasserszenerien, die uns faszinieren und zum Staunen bringen: Ein steinerner Buddha, der in einem Urwald aus verschiedenen Gewächsen und knorrigen Ästen meditiert oder eine schafkantige Felsenlandschaft, zu deren Füßen sich leuchtendes Grün sanft hin und her wiegt …
Wenn in einem Aquarium nicht die Fische im Mittelpunkt stehen, sondern die Anordnung der Pflanzen und dekorativen Elemente, spricht man von Aquascaping. Ihren Ursprung hat diese Kunstform in den Niederlanden.
Bereits in den 1930er Jahren, als Aquarien für Normalbürger erschwinglich wurden, übertrafen sich unsere Nachbarn gegenseitig mit der Gestaltung solcher bepflanzten Becken. Ende des Jahrtausends fanden dann die kunstvoll inszenierten Unterwasserwelten des Japaners Takashi Amano weltweit Beachtung.
Mittlerweile ist Aquascaping auch bei uns ein beliebtes Hobby. Es gibt heute sogar Gestaltungsschulen und Wettbewerbe. Der Spaß und die Herausforderung bestehen darin, eine möglichst makellose Landschaft auf kleinstem Raum zu schaffen. Geschick und gestalterische Kreativität werden dabei auf die Probe gestellt.
Die klassischen japanischen Aquascapes unterscheiden sich von den niederländischen dadurch, dass sie weniger auf üppige und möglichst vielfältige Bepflanzungen Wert legen, sondern Mini-Landschaften zeigen, in denen jeder Stein und jede Wurzel ihren harmonischen Platz haben. Inspirationen zum Aufbau finden sich in der freien Natur zur Genüge und bei der Auswahl der Materialien ist Fantasie gefragt.
Eine Flusswurzel kann beispielsweise mit gezielter Moosbepflanzung in einen stolzen Baum verwandelt werden und eine Gruppe Bambusstäbe ein kleines asiatisches Wäldchen bilden, Natursteine werden zu Gebirgslandschaften und Hügel und Täler lassen sich mit spezieller Erde und Nano-Kies formen. Der Zoofachhandel bietet eine große Auswahl der benötigten Ausstattung. Hier findet der Aquarien-Gärtner auch eine breite Palette an Wasserpflanzen und Fachliteratur.
Auf kleinstem Raum
Natürlich benötigen Aquascaping-Becken genau wie andere Aquarien eine gewisse Technik, um funktionieren zu können – also Licht, Heizung und Filter. Da hier aber keine oder nur wenige Tier eingesetzt werden, gibt es kaum Probleme mit dem Nitrat- und Phosphatgehalt des Wassers. Dafür müssen jedoch häufig fehlendes CO2 und Pflanzennährstoffe zugefügt werden.
Auch die Beleuchtung beim Aquascaping unterscheidet sich zumeist von einem üblichen Gesellschaftsbecken. Um ein gesundes Pflanzenwachstum zu gewährleisten und das Werk attraktiv zur Geltung zu bringen, braucht es die richtigen LED-Leuchten. Mit mehrfarbigen lassen sich besonders spektakuläre Effekte erzielen.
Wer gänzlich auf Fische verzichtet, benötigt für seine Landschaften nicht unbedingt ein großes Aquarium, sondern kann diese auch in sogenannten Nano-Cubes anlegen. Die speziellen Glaswürfel sind schon mit einer Seitenlänge von 25 Zentimetern erhältlich.
Einige Tiere können aber selbst bei solch geringem Raum gehalten werden. Wasserschnecken beispielsweise benötigen nicht viel Platz und gibt es in jeder Farbe des Regenbogens. Kleine Garnelen fühlen sich ebenfalls in den Würfeln wohl und machen die Unterwassergärten interessant und lebendig.
Ein weiterer Vorteil: Ähnlich wie Schafe auf einer Weide übernehmen sie die Aufgabe eines natürlichen Rasenmähers und begrenzen das Wachstum von Algen.
Weitere Informationen gibts auf http://www.leben-mit-heimtier.de/
Quelle: FLH, Bilder: FLH/Baumann
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